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Schlüsselfaktoren für die Performance von Private-Debt-Fonds

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Einleitung

Private-Debt-Fonds bieten Anlegern, die eine attraktive Risikoprämie, einen stetigen Cashflow und eine Portfolio-diversifizierung anstreben, eine einzigartige Gelegenheit, sind aber oft auch sehr komplex. Da sich institutionelle Anleger zunehmend Private Debt als alternative Anlageklasse zuwenden, war es noch nie so wichtig wie heute, die zugrunde liegenden Faktoren für die Fondsperformance zu verstehen.

Abgesehen von Kennzahlen wie der Netto-IRR müssen die Anleger tiefer in die Nuancen eintauchen, die sich auf die Renditen auswirken, z. B. die Effizienz des Kapitaleinsatzes, die Fondsgröße und die Sensitivität gegenüber makroökonomischen Faktoren. Her-kömmliche Analysemethoden lassen diese subtilen, aber mächtigen Einflussfaktoren, die die Performance im Laufe der Zeit beeinflussen, oft außer Acht. Hier kommen fortschrittliche Analysetechniken wie die Hauptkomponentenanalyse (PCA) und Clusteranalyse ins Spiel.

In dieser Studie wird die PCA genutzt, um die Dimensionalität zu reduzieren und die Schlüssel-komponenten, die die Fondsperformance bestimmen, auf-zudecken, und dann wird die Clusternanalyse angewandt, um verschiedene Fondsarchetypen auf der Grundlage dieser Komponenten zu identifizieren. Das Ergebnis? Verwertbare Erkenntnisse, die es Anlegern ermöglichen, Fonds nicht nur nach ihrer Rendite, sondern auch nach ihrem zugrunde liegenden Risiko und wirtschaftlichen Engagement zu kategorisieren, und damit einen Plan für fundiertere Allokationsentscheidungen auf dem Private-Debt-Markt bieten.

Kontextualisierung der Bedeutung dieser Analyse

Auf dem heutigen wettbewerbsintensiven Markt für private Schuldtitel geben traditionelle Kennzahlen wie die Netto-IRR nur einen kleinen Einblick in die Gesundheit und das Zukunftspotenzial eines Fonds. Diese Analyse geht tiefer und befasst sich mit kritischen Faktoren wie dem Kapitaleinsatz, der Fondsgröße und der Sensitivität gegenüber wirtschaftlichen Veränderungen. Durch die Anwendung der Hauptkomponentenanalyse (PCA) und der Clusterbildung identifiziert die Studie die wichtigsten Leistungsfaktoren und gliedert die Fonds in verschiedene Profile, die einen mehrdimensionalen Blick auf die Dynamik von Private Debt ermöglichen.

Wichtigste Ergebnisse - Auswirkungen für Investoren

Dieser Rahmen bietet Anlegern verwertbare Erkenntnisse, die strategische Allokationsentscheidungen auf der Grundlage von Fondseigenschaften, wirtschaftlichem Engagement und Kapitalreserven unterstützen. Mit den folgenden Fondsprofilen können Anleger ihre Strategien an langfristigen Zielen ausrichten und ihre Portfolios so anpassen, dass sie ein effektives Gleichgewicht zwischen Risiko, Wachstumspotenzial und wirtschaftlichen Bedingungen herstellen. Hinweis: Die genannten Zahlen beziehen sich auf die Durchschnittswerte in den einzelnen generierten Clustern.

Leistungsstarke Small Caps

  • Diese Fonds sind zwar relativ klein (830 Mio. USD), weisen aber eine bescheidene Netto-IRR (11,1 %) und ein Nettomultiple (1,4) auf. Sie haben eine hohe Abrufquote (88,9 %), was darauf hindeutet, dass der Großteil des Kapitals bereits eingesetzt wurde, was das Potenzial für bevor-stehende Kapitalabrufe begrenzt. Da zusätzliches Kapital abgerufen und eingesetzt wird, kann sich der aktuelle IRR auf einem niedrigeren Niveau stabilisieren, insbesondere wenn zukünftige Investitionen geringere Renditen abwerfen. Diese Dynamik verdeutlicht sowohl das Wachstumspotenzial als auch die Risiken, die mit diesen Fonds verbunden sind, einschließlich der größenbedingten Volatilität und der ungewissen Performance-Ergebnisse bei der Kapital-verwendung.
  • Anleger, die Wachstum anstreben, können diese Fonds als Satellitenanlagen nutzen, die ein Kernportfolio aus stabileren Vermögenswerten ergänzen. Während der hohe Prozentsatz von Called Percentage auf einen begrenzten Spielraum für den sofortigen Kapitaleinsatz schließen lässt, könnten kleinere Allokatoren, die ihr Kapital schneller investieren wollen, immer noch Gelegenheiten für künftige Kapitalabrufe finden, insbesondere wenn bestehende Anlagen reifen und sich neue Möglichkeiten ergeben. Sie sollten jedoch die Risiken abwägen, die mit der geringeren Fondsgröße und der höheren Volatilität verbunden sind.

Kapitalintensive Large Caps

  • Diese Gruppe besteht aus großen, kapitalintensiven Fonds mit hohem nicht realisiertem Wert und erheblichen Reserven (Dry Powder). Diese Reserven belaufen sich in absoluten Zahlen auf 3.480,7 Mio. USD, was relativ gesehen 37,5 % der Fondsgröße entspricht, verglichen mit 21,6 % bei High-Performance Small Caps. Die größeren Reserven ermöglichen nachhaltige strategische Investitionen auch unter volatilen Marktbedingungen. Diese Fonds weisen gute Leistungskennzahlen auf, wie z. B. eine Netto-IRR von 12,7 %, die näher an den Branchenbenchmarks liegen und den Anlegern ein konservativeres Profil bieten.
  • Diese Fonds eignen sich für größere institutionelle Anleger oder große Pensionsfonds, die eine übermäßige Volatilität vermeiden wollen. Ihre größeren Trockenpulverreserven und moderaten Renditen machen sie zu einer zuverlässigen Option für Anleger, die ein beständiges, stabiles Wachstum des investierten Kapitals anstreben. Anleger können diese Fonds als Basispositionen integrieren und sich auf ihr kapitalstarkes Profil verlassen, um die strategische Asset Allocation in volatilen Märkten zu unterstützen. Die beträchtlichen Reserven bieten Liquidität und Flexibilität, so dass diese Fonds aufkommende Chancen ohne sofortigen Kapitalabruf nutzen können, was sie für langfristiges Wachstum und Stabilität attraktiv macht.

Ausgewogene zinssensitive Performer

  • Diese Fonds weisen eine mäßige Performance bei Schlüsselkennzahlen wie der Netto-IRR und dem Netto-Multiple auf, reagieren aber sehr empfindlich auf Zins-schwankungen, insbesondere in Verbindung mit den ausgewählten Indizes.
  • Für Anleger, die ein Gleichgewicht suchen, bieten diese Fonds stetige Renditen, die sich an den allgemeinen Markt-bedingungen orientieren, so dass sie für diejenigen geeignet sind, die von makroökonomischen Faktoren wie steigenden Zinsen betroffen sind. Diese Gruppe bietet einen Mittelweg zwischen Performance und Stabilität.

Indem sie verstehen, wie jedes Fondsprofil mit den Marktbedingungen und der wirtschaftlichen Sensibilität übereinstimmt, können Anleger ihre Portfolios nicht nur für Wachstum, sondern auch für Widerstandsfähigkeit bei wirtschaftlichen Veränderungen positionieren, insbesondere als Reaktion auf Zinsänderungen und andere makroökonomische Faktoren.

Identifizierung von Faktoren durch Datenanalyse

Datenerhebung und Vorverarbeitung

Unsere Analyse basiert auf einem Performance-Datensatz von mehr als 2.200 Private-Debt-Fonds mit Jahrgängen von 1983 bis 2024, die mehrere Regionen (Nordamerika, Europa, Asien) abdecken und im Oktober 2024 von Preqin entnommen wurden. Der Datensatz enthält Variablen wie:

1. die Netto-IRR (%): Spiegelt die Fähigkeit des Fonds wider, Renditen auf das investierte Kapital zu erzielen. Sie gibt den Anlegern einen klaren Überblick über die Leistung nach Berücksichtigung aller Kosten.

2. der Nettomultiplikator (X): Diese Kennzahl gibt den Gesamtwert an, den der Fonds im Verhältnis zum ursprünglich investierten Kapital erwirtschaftet hat. Sie ist eine wichtige Kennzahl für das Verständnis der Gesamtrendite, die sowohl realisierte als auch nicht realisierte Gewinne umfasst.

3. die Fondsgröße (USD MN): Spiegelt das gesamte in den Fonds investierte Kapital wider. Größere Fonds bieten oft mehr Diversifizierung und Stabilität, während kleinere Fonds ein höheres Wachstumspotenzial, aber auch ein größeres Risiko bieten können.

4. abgerufen (%): Der Prozentsatz des zugesagten Kapitals, das vom Fonds für Investitionen abgerufen wurde. Diese Variable ist entscheidend für das Verständnis der Effizienz des Kapitaleinsatzes und des Wachstumspotenzials des Fonds.

5. das Trockenpulver des Fonds (USD MN): Stellt die Höhe des Kapitals dar, das dem Fonds für zukünftige Investitionen zur Verfügung steht. Er ist wichtig für die Bewertung der Kapazität eines Fonds für zusätzliche Investitionen und seine Fähigkeit, auf künftige Gelegenheiten zu reagieren.

6. nicht realisierter Wert des Fonds (USD MN): Dies bezieht sich auf den aktuellen Marktwert der Vermögenswerte des Fonds, die noch nicht realisiert oder verkauft wurden. Ein hoher nicht realisierter Wert kann auf zukünftige potenzielle Gewinne hinweisen, stellt aber auch ein nicht realisiertes Risiko dar.

7. gesamtes AUM des Fondsmanagers (USD MN): Größere Fondsmanager verfügen oft über mehr Erfahrung und Ressourcen, was sich in größerer Stabilität und größerem Vertrauen der Anleger niederschlagen kann.

8. durchschnittliche Benchmark-Netto-IRR (%): Dieser Wert wird verwendet, um die Leistung eines Fonds im Vergleich zum breiteren Markt zu beurteilen. Dies hilft bei der Beurteilung, wie gut der Fonds im Vergleich zu seinen Konkurrenten abschneidet.

9. allgemeiner US-Regierungsindex für 10 Jahre: Dieser Index wird häufig zur Messung des Zinsrisikos verwendet. Er wird einbezogen, um die Auswirkungen von Zinsschwankungen auf die Fondsperformance, insbesondere an den Anleihemärkten, zu erfassen.

10. der Bloomberg U.S. Corporate Bond Index: Dieser Index bildet die Wertentwicklung von Unternehmensanleihen höherer Qualität ab. Dieser Index wird einbezogen, um die Sensibilität von Private-Debt-Fonds gegenüber den allgemeinen Bedingungen am Markt für Unternehmensanleihen zu bewerten.

Diese Auswahl an Variablen wird für die multivariate statistische Analyse verwendet. Um sicherzustellen, dass jede Variable gleichermaßen zur Analyse beiträgt, wurden die Daten aufgrund der unterschiedlichen Einheiten und Skalen standardisiert.

Hauptkomponentenanalyse 

Die Hauptkomponentenanalyse (PCA) ist ein statistisches Verfahren zur Verringerung der Dimensionalität eines Datensatzes, bei dem so viel Varianz wie möglich erhalten bleibt. Dabei werden die ursprünglichen Variablen in einen neuen Satz unkorrelierter Variablen umgewandelt, die als "Hauptkomponenten" bezeichnet werden und lineare Kombinationen der ursprünglichen Variablen sind, wodurch Probleme der Kollinearität durch Konsolidierung redundanter Informationen wirksam angegangen werden.

Diese generierten Hauptkomponenten werden nach der Menge der von ihnen erfassten Varianz geordnet, wobei die ersten paar Komponenten die meisten Informationen aus den ursprünglichen Daten enthalten. Durch die Vereinfachung der Komplexität eines Datensatzes hilft die PCA dabei, die zugrunde liegende Struktur und die wichtigsten Einflussfaktoren zu ermitteln, die am meisten zur Variation in den Daten beitragen, was sie zu einem leistungsstarken Instrument für die Aufdeckung von Mustern und Erkenntnissen in hochdimensionalen Datensätzen wie denen der Analyse der Performance von Privatkreditfonds macht.

Um die wichtigsten Faktoren herauszufiltern, die die Fondsperformance beeinflussen, wurden PCA-Techniken angewandt, bei denen die genannten zehn performance-bezogenen Variablen in eine Reihe von unkorrelierten Hauptkomponenten umgewandelt wurden. Bei diesem Ansatz bleibt der Großteil der Varianz erhalten, während die Komplexität der Analyse vereinfacht wird. Durch die Beibehaltung der ersten sieben Hauptkomponenten, wie durch das Dreieck dargestellt, können etwa 85,7 % der Gesamtvarianz in den Daten erfasst werden, wie aus Diagramm 1 ersichtlich ist.

Bei der Hauptkomponentenanalyse wird in einem Ladungs-diagramm dargestellt, wie die ursprünglichen Variablen jede Hauptkomponente (PC1, PC2, ... PCn) beeinflussen. Dies zeigt die Koeffizienten oder Gewichte, die die ursprünglichen Variablen mit den neuen, unkorrelierten Hauptkomponenten verbinden. Variablen mit hohen absoluten Werten in den Ladungen wirken sich signifikant auf eine bestimmte Hauptkomponente aus. Die Analyse der Ladungen in Tabelle 1 hilft bei der Ermittlung der Faktoren, die für die von den einzelnen Komponenten erfasste Variation verantwortlich sind, und gibt so Einblick in die zugrunde liegende Struktur der Daten.

Diagramm 1: Kumulativ erklärte Varianz nach PCA-Komponenten

Interpretation der wichtigsten Hauptkomponenten

PC1 - Fondsgröße und Kapitalreserven: Hauptsächlich getrieben durch die Fondsgröße (Ladung: 0,610), das Trockenpulver des Fonds (0,521) und den nicht realisierten Wert (0,516), unterstreicht die Bedeutung dieser Faktoren bei der Bestimmung der zukünftigen Investitionskapazität eines Fonds. Größere Fonds mit höheren Reserven haben die Flexibilität, Kapital in der Zukunft einzusetzen und bieten ein stabiles, langfristiges Wachstumspotenzial. Diese Komponente ist für Anleger, die sich auf die Fähigkeit von Fonds konzentrieren, zukünftige Investitionen in illiquiden Märkten zu verwalten, von wesentlicher Bedeutung.

PC2 - Performance Metriken: Dominiert von Performance-Kennzahlen, wobei die Netto-IRR (Belastung: 0,649) und das Netto-Multiple (0,586) den stärksten Beitrag leisten. Diese Metriken spiegeln die Fähigkeit eines Fonds wider, Renditen zu erwirtschaften, sowie seine Performance im Vergleich zum breiteren Markt, wie die durchschnittliche Netto-IRR der Benchmark (0,443) zeigt. Diese Komponente ist entscheidend für Anleger, die den langfristigen Erfolg der Fonds bei der Schaffung von Werten für die Anleger bewerten.

PC3 - Kapitaleinsatz und Sensitivität gegenüber Zinssätzen: Betont neben der Zinssensitivität die Effizienz des Kapitaleinsatzes (Genannter Prozentsatz: 0,679). Diese Komponente hilft den Anlegern, die Wechselwirkung zwischen Kapitaleinsatz und wirtschaftlichen Bedingungen zu verstehen. Fonds mit einer höheren Sensitivität gegenüber Zinssätzen müssen möglicherweise ihre Einsatzstrategien sorgfältig verwalten, um die Renditen bei Zinsänderungen zu optimieren.

PC4 - Zinsrisiko: Diese Komponente wird stark vom Zinsrisiko beeinflusst, wobei der Generic Government 10 Year Index (0,716) und der the Bloomberg U.S Corporate Bond Index (0,398) stark belastet werden. Diese Komponente verdeutlicht, wie sich Zinsschwankungen auf Private-Debt-Fonds auswirken können, und ist daher für Anleger, die makroökonomische Faktoren berücksichtigen, von Bedeutung. Fonds mit einer höheren Sensitivität gegenüber diesen Indizes müssen in Zeiten der Zinsvolatilität möglicherweise strategische Anpassungen vornehmen.

Tabelle 1: PCA Loadings

Die übrigen Hauptkomponenten (PC5 bis PC7) erfassen zusätzliche Aspekte wie die Größe des Fondsmanagers, die Ausrichtung an Benchmarks und den Einfluss der Fonds-manager auf den Kapitaleinsatz. Diese Komponenten haben zwar weniger individuelle Auswirkungen, liefern aber einen weiteren Kontext für das Verständnis, wie große Fondsmanager innerhalb des breiteren Marktes agieren und wie eng die Performance eines Fonds mit den Benchmarks der Branche übereinstimmt.

Obwohl das Ziel dieser Studie darin besteht, die internen Performancefaktoren und -kennzahlen von Private-Debt-Fonds zu untersuchen, ist es erwähnenswert, dass Standardverfahren wie die Korrelation von Hauptkomponenten mit exogenen Variablen während der Analysephase berücksichtigt wurden, was die statistische Robustheit und Interpretierbarkeit der Ergebnisse bestätigte.

Durch die Fokussierung auf diese Schlüsselkomponenten deckt die Analyse die wichtigsten Triebkräfte der Fondsperformance auf und liefert den Anlegern verwertbare Erkenntnisse darüber, wie Fondsgröße, Performance-Kennzahlen, Kapitaleinsatz und Zinsrisiko zusammenwirken. Diese Erkenntnisse helfen Anlegern, die zugrunde liegende Dynamik von Private-Debt-Fonds besser zu verstehen und fundiertere Entscheidungen auf der Grundlage historischer Daten zu treffen.

Clusteranalyse

Es wurden Techniken angewandt, um die Private-Debt-Fonds anhand der generierten Hauptkomponenten (PCn) in eindeutige Kategorien einzuteilen. Dieser Ansatz ermöglicht die Identifizierung von Fondsarchetypen, die ähnliche Merkmale aufweisen, und bietet ein klareres Bild davon, wie sich die Fonds über eine Reihe von Performance Metriken und makro-ökonomischen Faktoren hinweg verhalten. Die Cluster bieten praktikable Gruppierungen, die den Anlegern helfen, die Vielfalt und Struktur von Private-Debt-Fonds zu bewerten und die Fondsauswahl auf der Grundlage strategischer Ziele zu vereinfachen.

Das K-Means-Clusteranalyse wurde auf die ausgewählten sieben Hauptkomponenten angewandt, wodurch natürliche Gruppierungen in den Daten sichtbar wurden. Um die optimale Anzahl von Clustern zu bestimmen, wurden die Elbow-Methode, der Silhouette Score und Dendrogramme verwendet, wobei sich herausstellte, dass drei Cluster die beste Übereinstimmung mit den Daten boten.

Nach der Festlegung der Lösung wurden die Merkmale der einzelnen Cluster untersucht. Die Analyse ergab die folgenden Merkmale, die in Tabelle 2 zusammengefasst sind.

Tabelle 2: Clusterübersicht/ Zusammenfassung

Jede Variable in der Tabelle hilft den Anlegern zu verstehen, wie sich die Cluster unterscheiden, von Performancekennzahlen (Netto-IRR, Netto-Multiple) bis hin zu Faktoren wie Fondsgröße, Kapitaleinsatz (Called %) und Empfindlichkeit gegenüber Zinssätzen. Die Tabelle dient als Leitfaden für die Identifizierung von Fondstypen, die zu bestimmten Anlagestrategien oder Risikobereitschaften passen könnten.

Die Clusteranalyse offenbart unterschiedliche Fonds-charakteristika innerhalb des Private-Debt-Marktes und bietet Investoren, die sich in dieser komplexen Anlageklasse zurechtfinden wollen, wertvolle Einblicke. Durch die Kategorisierung der Fonds auf der Grundlage ihrer Performancekennzahlen (Diagramm 2 und Diagramm 3), der Effizienz des Kapitaleinsatzes und der Empfindlichkeit gegenüber makroökonomischen Faktoren zeigt die Analyse drei klare Profile auf:

Diagramm 2: Netto-IRR (%) nach generierten Clustern

Diagramm 3: Nettomultiplikator nach generiertem Cluster

Leistungsstarke Small Caps: In diesem Cluster sind Fonds mit einer moderaten Netto-IRR (11,1%) und einem hohen Netto-Multiple (1,4) vertreten, was eine starke relative Performance unter den kleineren Fonds widerspiegelt. Mit einem Called Anteil von 88,9 % ist der Großteil des Kapitals bereits eingesetzt, obwohl die geringeren Reserven auf eine begrenzte Kapazität für weitere Investitionen hindeuten. Es ist wichtig zu beachten, dass die IRR für diese Gruppe sinken kann, wenn mehr Kapital eingesetzt wird, insbesondere wenn zukünftige Investitionen weniger günstige Renditen bringen. Diese Fonds bleiben eine attraktive Option für wachstumsorientierte Anleger, sollten aber im Rahmen einer breiteren, ausgewogenen Strategie betrachtet werden, um die mit ihrer geringeren Größe und Einsatzdynamik verbundenen Risiken zu mindern.

Kapitalintensive Large Caps: Sie zeichnen sich durch große Fondsgrößen und einen hohen nicht realisierten Wert aus, wobei noch erhebliche Trockenpulverreserven vorhanden sind. Im Gegensatz zu Leistungsstarken Small Caps verfügen diese Fonds über deutlich größere Reserven, die im Durchschnitt 37,5 % des Fondsvolumens ausmachen, verglichen mit 21,6 % für Leistungsstarke Small Caps. Diese Fonds liegen mit einer Netto-IRR von 12,7 % etwas unter dem Benchmark-Durchschnitt von 13,1 %.

Mit einer durchschnittlichen Fondsgröße von 9.285,9 Mio. USD dominieren diese Fonds den Private-Debt-Markt in Bezug auf die Vermögensgröße. Das beträchtliche Fonds-Trockenpulver (3.480,8 USD MN) unterstreicht ihre Kapazität für künftige Investitionen, aber der niedrigere Called Prozentsatz (59,6%) deutet auf einen eher konservativen Ansatz beim Kapitaleinsatz hin. Diese „kapitalstarken Giganten“ sind eine gute Option für institutionelle Anleger, die große, gut kapitalisierte Fonds suchen, die ein Gleichgewicht zwischen moderaten Renditen und erheblichem Potenzial für künftiges Wachstum bieten.

Ausgewogene zinssensitive Performer: Zeigt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fondsgröße und Performance, mit einer moderaten Sensitivität gegenüber Zinssätzen und Indizes für Unternehmensanleihen. Diese Fonds bieten stabile Renditen und reagieren gleichzeitig empfindlich auf makroökonomische Faktoren wie Zinssätze.

Das letzte Cluster besteht aus Fonds mit einer moderaten Fondsgröße (2.668,9 Mio. USD) und einer niedrigeren Netto-IRR von 9,1%. Was diese Gruppe auszeichnet, ist die hohe Sensibilität gegenüber makroökonomischen Faktoren, die sich im US Generic Government 10 Year Index (4,1) und Bloomberg U.S Corporate Bond Index (3.210,9) widerspiegelt, was darauf hindeutet, dass diese Fonds stärker von Schwankungen der Zinssätze und der Märkte für Unternehmensanleihen betroffen sind.
Diese Fonds werden von Institutionen mit einem beträchtlichen verwalteten Vermögen verwaltet und bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Größe und Engagement in makro-ökonomischen Trends. Für Anleger, die auf langfristige Stabilität setzen und auf wirtschaftliche Veränderungen achten, sind diese Fonds möglicherweise besser für ihre strategischen Ziele geeignet.

Schlussbemerkungen

Diese Analyse verdeutlicht den Wert fortschrittlicher Techniken wie der Hauptkomponentenanalyse und der Clusteranalyse bei der Navigation durch die Komplexität von Private-Debt-Fonds. Durch die Reduzierung der Daten auf die wichtigsten Komponenten konnten wir die entscheidenden Faktoren für die Fondsperformance ermitteln, wie z. B. die Fondsgröße, die Effizienz des Kapitaleinsatzes und die Empfindlichkeit gegenüber Zinsänderungen. Das Clustering-Verfahren ermöglicht darüber hinaus eine weitere Kategorisierung der Fonds in drei relevante Gruppen, die jeweils einzigartige Leistungs- und Risikoprofile aufweisen.

Diese Cluster bieten Anlegern einen Rahmen für die Verfeinerung ihrer Portfoliostrategien, indem sie die Fondsauswahl auf spezifische Risikopräferenzen und langfristige Ziele abstimmen. Anstatt sich nur auf Angaben wie die Netto-IRR zu verlassen, können die Marktteilnehmer die Fonds nun auf der Grundlage ihres Kapitalmanagements, ihres wirtschaftlichen Engagements und ihres Wachstumspotenzials bewerten. Dieser Ansatz bietet einen strukturierten Weg für die Entscheidungsfindung auf dem illiquiden und komplexen Private-Debt-Markt, auf dem das Verständnis der zugrunde liegenden Fondsdynamik für den langfristigen Erfolg entscheidend ist.

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